Anzeichen von Belastung

Depression

Was ist eine Depression?

Depressionen zählen zu den häufigsten seelischen Erkrankungen. Wenn das Gefühls- und Gemütsleben eines Menschen stark gestört ist, spricht die Psychologie von einer Depression. Die Erkrankung kann sich mit vielen Symptomen bemerkbar machen: Eine traurige Grundstimmung, die Einbuße von Lebensfreude und Interessen, schnelles Ermüden und extreme Antriebslosigkeit sind die häufigsten. Daneben kommt es oft zu Schlafstörungen, Appetitverlust, Gewichtsveränderungen und zu Gefühlen von Schuld und Wertlosigkeit. Außerdem fällt es schwer, sich zu konzentrieren und zu denken.

Vor zwei Jahren wurde meine Tante pflegebedürftig. Ich war ihre einzige Verwandte, also kümmerte ich mich um sie. Aber inzwischen wächst mir alles über den Kopf – die tägliche Pflege, ständig ist irgendetwas, ständig ruft sie nach mir. Und jeden Tag das gleiche Gejammer, ich kann es nicht mehr ertragen. Wie soll es weitergehen? Mir ist selbst nur noch zum Jammern. Ich fühle mich immer erschöpft und müde, richtig am Ende. Nichts macht mehr Freude. Von meinen letzten Freunden ziehe ich mich immer mehr zurück.

Lisa, 46 Jahre

Depression ist behandelbar

Depression ist eine Erkrankung, die heute sehr gut behandelt werden kann – mit Medikamenten und durch verschiedene Psychotherapien. Jedoch werden Depressionen von Hausärzt:innen häufig nicht oder erst spät erkannt. Das liegt auch daran, dass die Erkrankung viele verschiedene Beschwerden mit sich bringt.

Außerdem gibt es zahlreiche verschiedene Formen von Depressionen. Allgemein wird unterschieden, ob es sich bei der Erkrankung um eine einmalige Phase handelt, oder ob sie im Leben immer wiederkehrt. Unterschieden wird auch nach den Schweregraden der Depression. Der Verlauf der Erkrankung hängt stark von der betroffenen Person selbst und deren Lebensverhältnissen ab.

Im Volksmund wird der Begriff Depression oft fälschlich gleichgesetzt mit „traurigen Phasen“. Solche Abschnitte, in denen Menschen sich traurig, einsam oder unglücklich fühlen, sind jedoch im Leben ganz natürlich. Erst wenn dies Wochen und Monate andauert, könnte sich daraus eine Depression entwickeln.Depression im Alter

Bei der so genannten Alters-Depression sind die häufigsten Symptome körperliche Beschwerden, Ängste, nachlassende Kraft und Energie, aber auch die Befürchtung eine Krankheit zu haben und Gefühle von Hoffnungslosigkeit. Häufig werden diese Signale jedoch als natürliche Folgen des Alterns und der Lebensumstände eingestuft. Eine Depression wird dabei oft übersehen und natürlich auch nicht behandelt. Das führt dann oft zu weiteren körperlichen Erkrankungen. Insgesamt kommen Depressionen bei Menschen mit körperlichen Erkrankungen oder Behinderungen häufiger vor.

Hilfsangebot für Pflegebedürftige mit Depression in Berlin

Fast jeder dritte bis vierte pflegebedürftige Mensch ist von einer depressiven Erkrankung betroffen. Unter der Leitung von MSB Professorin Prof. Dr. habil. Eva-Marie Kessler bietet die Versorgungsinitiative PSY-CARE in Berlin und angrenzenden Regionen Brandenburgs Betroffenen und ihren Angehörigen Hilfe. Hier erhalten Sie weitere Informationen zum Projekt.

Pflegende Angehörige öfter erkrankt

Deutliche Ergebnisse hat eine Untersuchung der Siemens-Betriebskrankenkasse (SBK) gebracht, die Anfang 2011 veröffentlicht wurde: Pflegende Angehörige sind öfter krank als andere Menschen. Sie litten häufiger an Burnout und Depressionen. 17 Prozent der pflegenden Angehörigen sind laut der Studie von einer depressiven Episode oder Depressionen betroffen – jede:r Sechste. Depressionen kommen bei pflegenden Angehörigen dreieinhalb mal häufiger vor als bei der übrigen Bevölkerung. Als Ursachen werden die körperlichen und seelischen Belastungen der Pflege genannt, besonders wenn diese zu den üblichen Anstrengungen des Berufs- und Familienlebens noch hinzukommen. Die Untersuchung verdeutlicht, dass pflegende Angehörige sehr wachsam gegenüber der eigenen Gesundheit sein müssen.

Anzeichen von Belastung

Persönliche Online-Beratung

Schreiben Sie unseren Psychologinnen, was Sie beschäftigt, beunruhigt oder belastet.

Melden Sie sich anonym zur kostenfreien Online-Beratung an.

Zum Beratungsportal