Anzeichen von Belastung

Ekel und Scham

Gefühle heftigster Abneigung

Ekel gehört zu den bekanntesten Gemütsregungen. Wohl jeder Mensch ekelt sich vor irgendetwas: Mal sind es Kriechtiere, mal Kot, mal Gerüche oder bestimmte Speisen. So verschieden die Auslöser eines Ekelgefühls von Mensch zu Mensch sein können, so natürlich ist dieses Gefühl von heftigster Abneigung. Ebenso heftig sind oft die körperlichen Reaktionen auf Ekel: Übelkeit, Würg- und Brechreiz, Schweißausbrüche und sinkender Blutdruck. Den Zweck von Ekel hat die Wissenschaft noch nicht eindeutig herausgefunden. Die Wissenschaft geht jedoch davon aus, dass es den Menschen vor Dingen warnen soll, die giftig sein oder krank machen könnten.

Ich traue mich kaum, es zu sagen: Mir fällt die Pflege meines Vaters immer schwerer. Am Anfang ging es noch, doch nun braucht er bei der gesamten Körperhygiene Hilfe. Ich schaffe das nicht, denn ich ekle mich richtig vor seinem alten Körper. Ich kann ihn nicht an seinen intimen Stellen waschen. Zum Glück übernehmen meine Geschwister das. Ich schäme mich dafür, denn er ist ja schließlich mein Vater. Aber ich kann es einfach nicht.

Miriam, 58 Jahre

Das Gefühl von Scham ruft meistens nicht so starke Körperreaktionen wie Ekel hervor: Erröten oder auch Herzklopfen sind häufige Folgen dieser Verlegenheit. Das Schamgefühl steckt die Grenzen der Intimsphäre des Menschen ab, aber auch die von Moral und Gewissen. Auf eine Bloßstellung wird oft mit Scham reagiert.

Ekel und Scham in der Pflege – „Ich will meine Eltern nicht pflegen!“

In der Pflege fallen Ekel- und Schamgefühle oft zusammen. Viele ältere Menschen schämen sich für ihren Körper. Eng damit verbunden ist oft die Scham vor Nacktheit. Gerade älteren Menschen ist es oft zutiefst unangenehm, die intimsten Bereiche und Körperfunktionen den Blicken der Pflegenden auszusetzen.

Ebenso belastend ist die Situation für pflegende Angehörige. Auch bei ihnen treten häufig Scham- und Ekelgefühle auf. Ekel gegenüber Kot, Urin und anderen Körperausscheidungen kann man sich nicht einfach abgewöhnen. Es gibt jedoch Möglichkeiten, sich mit diesen Gefühlen aktiv auseinanderzusetzen, um zu einem weniger belastenden Umgang mit Ekel-Situationen zu gelangen.

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